Montag, 14. November 2011

China - Beijing

Hi!
Beijing, auf Deutsch Peking, ist ungefaehr so gross wie Schleswig Holstein, hat aber wahrscheinlich mehr Einwohner! Genaueres ueber Beijing, als auch Schleswig Holstein liesst man besser auf Wikipedia nach. :)

Wir (Joe Ian und Ich) werden morgens um 4 unsanft von unserem Bustypen geweckt und aus dem Bus geschmiessen. Halb im schlaf finden wir unsere Rucksaecke im kofferraum und erkundigen uns also hoefflichst ob wir in Beijing seien, was auch bejaht wird. Soweit so gut! Wo genau wir sind, wissen wir aber nicht. Kein busbahnhof, sondern irgendeine 6 spurige strasse, irgendwo in beijing. Sonderlich viele Passanten zum befragen hat es auch noch nicht, Beijing schlaeft noch. Wie das aber an plaetzen wo Touristen ankommen so ist, gibt es jemanden, der uns eine Taxifahrt andrehen moechte. Auf einer Karte will er wissen, zu welchem Hostel wir wollen.
Wir haben noch keins gebucht, nutzen aber die Gelegenheit uns gruendlich zu orientiern. Anschliessend bedanken wir uns fuer die Hilfe, brauchen aber kein taxi, was der Stimmung des Taxifahrers eher abtraeglich ist und so schickt er uns fluchend auf den Weg durch das morgendliche Beijing. Wir sind beeindruckt und neugierig, erkunden die Gegend, finden ein internetcaffe und nicht viel spaeter sind wir per subway auf dem weg zu einem Hostel.

Die naechsten Tage verbringe ich genau dort! Das Hostel ist sehr huebsch in einem klassisch chinesich anmutenden gebaude mit innenhof und bar in der mitte. Es liegt in einem Hutong (kleine gasse) recht zentral aber nicht zu sehr und bietet allen komfort den man sich nach einer Reise durch die Mongolei so vorstellen kann. Toiletten zum drauf sitzen, heisse Duschen, leckeres Essen, sogar eine Bar mit recht viel lustigen Aktionen wie Dumpling oder Mooncake partys. Und das ganze auch recht guenstig. Tagsueber spaziere ich durch die anliegenden Hutongs, sauge alles auf, was chinesich anhaucht (vor allem essen) aber auch viel westlichen Kaffee und Kuchen :) Ich habe eine Erkaeltung und traditionelle chinesiche medizin verlangt mindestens ein stueck Schokosahnekuchen pro tag. (Es gab ein maechen in meinem hostel die stur und steif behauptete, das stimme nicht. Stattdessen wollte sie mir so ein kraeuterzeugs andrehen. Nicht sehr lecker und ganz bestimmt nicht meine Lesart von Konfuzius und anderer alter chinesischer Literatur!)

So kuriere ich die Erkaeltung aus, repariere den Hostelcomputer, versuche tagelang mein iphone fuer fremde simkarten verwendbar zu machen aber scheitere und ja, hin und wieder, aber nicht zu haufig und ganz gemaechlich, schaue ich mir auch das eine oder andere Touri-highlight an. Kurz gesagt ich lasse es mir recht gut gehen.

Ian hat es eilig und bricht nach nur fuenf tagen oder so in Richtung sueden auf. Allerdings erst nachdem wir sehr ausgiebig seinen Geburtstag in Wudaukou (dem Studenten"viertel") gefeiert haben.

Mit Joe unternehme ich häufiger mal etwas zusammen aber nicht immer. Er hat mehr Zeit in das suchen von Couchsurfing-gelegenheiten investiert als ich und so naechtigt er alle 2 bis 3 tage in einem anderen stadtteil. Ich selbst couchsurfe auch eine Woche bei Lareian, ein chinesisches Maechen meines alters. Man koennte sie als chinesin wie sie im buche steht beschreiben. Sehr freundlich, hoeflich, hilfsbereit aber auch zurueckhaltend und ruhig. Es ist allerdings sehr intressant zu sehen wie man so lebt in Beijing. Allerdings gehoert sie zu der komsichen Sorte von Mensch die tagsueber arbeiten geht und so unternehmen wir nur abends das eine oder andere kulinarische Unterfangen. Das ist aber dank Ortskundigkeit stehts die Muehe Wert.

Da Beijing wie eingangs erwaehnt nicht klein ist, ist auch die CS-Community recht gross und in meiner zweiten woche lauft mein telefon (nein nicht das iphone, das empfaegt nicht mal mehr ordentlich wifi) recht heis mit verabredungen mit locals und anderen travellern und ich husche von meeting zu treffen zu caffetrinken zu sightseeing zu kinoabend. Auch der Beijing Debating Society statte ich mal einen Besuch ab was in einer intressanten Debatte ueber die Vorbildfunktion von Personen des oeffentlichen Interesses in China und deren Bestrafung bei Fehlverhalten resultiert. Die Debatte lauft in BPS-Format, das heist das vier 2er teams gegeneinander antreten. Eine recht smartes Maedchen (an deren Name ich mich nicht erinnern kann) gewinnt die Debatte. Sie war in meinem Team. ;)

Die werten Leser aus Marburg seinen hier auf das Professoren Duel im Rathaussaal hingewiesen, welches demnaechst stattfindet!

Besonders beeindruckt mich, wie viel des taeglichen Lebens in Beijing (und China) auf den Strassen und in den Parks stattfindet. Morgens in der frueh sieht man mitten in der Grossstadt an jeder Ecke die ein oder andere Gruppe oder auch einzelene beim fruehsport, sei es tai chi oder anderes zum teil komische sportarten mit und ohne musik. Tagsueber sitzt man auf den Strassen auf kleinen Hoeckerchern und unterhaelt sich. Gegessen wird natuerlich auch draussen, oder bei schlechtem wetter mit der ganzen Familie an grossen runden Tischen im Restaurant. Abends (eigentlich immer aber besonders abends) sieht man ueberall kleine oder auch groessere Grueppchen um einen Tisch mit einem Mahjong oder einem chinesichen Schachspiel stehen. Bis zum morgengrauen sitzen dann zumeist die Rentner in den Hutongs und spielen was das schachbrett hergibt. Uber die ganze Stadt verteilt finded man am strassenrand diverse Fitnessgeraete die sogar benutzt werden. Am meisten gesportelt wird aber in den wirklich grossen und aufwendig gestalteten Parks, mit viel gruenflaeche aber auch tempels und fluesschen und so weiter.
Dort wimmelt es nur so von Rentnern die sich auf die ein oder andere weise fitt halten und amuesieren. ALle moeglichen Taenze sei es westlich, klassisch, bauchtanz, linedance oder sonst was werden in grossen gruppen den ganzen tag lang im park getanzt. Aber auch alles moeglich andere an sport gibt es. Zum Beispiel gibt es immer wieder welche die ihr Geschick mit der Peitsche ueben. Was deffintiv fehlt sind westliche Sportarten wie Fussball oder sowas. Basketball sieht man selten mal... aber eher weniger. Das scheint sich auch bezahlt zu machen. Alle aelteren Leute, die ich so sehe, scheinen mir sehr ruestig und fitt zu sein. Dicke leute sieht man sowieso sehr selten.

Der eingefleischte westdeutsche Liberale mag hier vielleicht einwerfen das Laege an der Mangelwirtschaft die solch ein System wohl mitsichbringt und es fehlt auch china an bananen und so weiter. Man koennte wohl nicht weiter daneben liegen, dann das andere was mich beeindruckt sind die schier unendlichen Shoppingmoeglichkeiten in Beijing. Nicht nur das wirklich jedes Gebaeude, sei es gross oder klein, im Erdgeschoss entweder ein geschaeft oder ein Restaurant besitzt. Es sind auch die ca 20 stoeckigen shoppingcenter, die groesser und moderner sind als alles was ich bisher gesehen habe. Eines davon waere ja noch verstaendlich, aber an jeder zweiten U-bahnhaltestelle gibt es mehr als man ueberblicken oder zaehlen kann. Und die Preise in diesen sind mindestens auf westlichen Niveau. Allerdings gibt es auch andere shoppingcenter die eher versteckt unterirdisch oder in unscheinbaren hochhauesern versteckt sind. Diese sind genau zwar genauso gross, aber man bekommt alles viel billiger oder in grossen stueckzahlen.
In der sog. "electronic city" stehen Skyscraper soweit man schauen kann, alle voll bis zum Dach mit allen Gadgets die man sich vorstellen kann. (Im untergrund darunter ein shoppingcenter so gross wie Marburg welches von 2 ubahnstationen mit menschen befuellt wird und indem ich mich ca zwei stunden auf der suche nach einem von vielen kinos verlaufe) Dort kafue ich ueberinges auch ein neues Handy um meine beiden anderen Telefone zu ersetzen. Kein neues Iphone, sondern ein Samsung Galaxy S2. Fuer mich wie eine Erloesung aus jahrelanger appelqual!

(bezueglich der shoppingcenter sei aber auch angemerkt das ich mich sehr angeregt mit einem lokalen politikstudenten unterhalten habe, der sich besonders ueber die ungleichheit und der finanziellen schieflage zwischen beijing und der provinz sorgt. In china ist es allerdings die reiche ostkueste und das arme hinterland im westen und nicht umgekehrt. ;) )

Irgendwann sind dann aber alle Tempel (nicht wirklich, aber ausreichend) besucht. Auch der Kunstbezirk mit dem blumigen namen "798" und der Olympiapark wurde besucht und ausreichend fotografiert. Ausserdem rueckt die golden Week (die Woche in der alle chinesen Urlaub haben) immer naeher. Ich will ueberall sein, aber nicht in einem Zug oder Bus und schon garnicht in der Hauptstadt. Nach einem Tagestrip zur chinesischen Mauer (naechster blog) geht es also mit dem Nachtbus nach Pingyao!

Ein paar der Fotos sind nun mal in einer oeffentlichen Picasagallerie hinterlegt. (Trotz vieler fotos ist mir ist aufgefallen, wie viel ich in beijing auch nicht fotografiert habe. Ich schlage daher vor selber mal her zu kommen.) Das einfuegen in den Blog war muehsam, sehr limitiert, zeit- und nervenraubend. Ich hoffe so geht es auch. In china wird wohl niemand (ausser wen ji bao und kollegen) wegen dem Recht am eingenen Bild an meine virtuelle Tuer klopfen;) Man kann sich die fotos einfach hier unten anschauen oder auf ein beliebiges bild klicken und wird weitergeleitet. Oh Yeah!

Beste Gruesse

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