Sonntag, 14. August 2011

Von Yeakterinburg nach Irkutsk

Hallo, 

eigentlich wollten wir heute morgen schon das wunderschoene (neblige und regnerische) Arshan verlassen. Allerdings waren wir nicht die einzigen und die einzige Gelegenheit  ist heute Abend mit dem Marschrutka (Minibus) nach Ulan Ude. ca 11 Stunden Fahrt und wir kommen mitten in der Nacht an. Macht aber nichts so spart man eine Uebernachtung.


Wie man moeglicherweise an den Bildern gesehen hat, war die Schlammparty eine riesen Gaudi und wir hatten trotz echt beschissenem Wetter viel Spass (Vodka hilft). Zum Glueck war das Seewasser echt warm (warm genug um noch nachts um 3 im Nebel schwimmen zu gehen), sonst waere ich wohl erfrohren. Auch so habe ich mich hin und wieder ueber den Grill gelegt, um warm zu werden. Und obwohl ich fest damit gerechnet habe, habe ich nicht einmal eine Erkaeltung bekommen. (Auf holtz klopfen!) 


Die Gang vor der Skyline von Yekaterinburg
Iliona und ich posen als Beatles
Nach der Rueckfahrt nach Yekaterinburg bleibt gerade genug Zeit eine warme Dusche zu nehmen und meine Schuerfwunden vom Weitrutschwetbewerb zu verartzten. Danach habe ich ein Meeting organisiert mit der lokalen Couchsurfing Gruppe. Es kommen allerdings nur Masha und Iliona. Es macht aber trozdem viel Spass und wir treffen dann doch noch ein paar andere Leute die mit uns die Stadt besichtigen. Das sind Anton (bei dem ich die Nacht couchsurfen werde) und zwei Maedels aus Deutschland die ebenfalls auf der Transsib unterwegs sind. Ausserdem noch ein Freund von Iliona der in der Uni Deutsch gelernt hat, aber leider nur noch Guten Tag und Auf Wiedersehn kann. Abends gehen wir auf eine argentinische Tango party oder sowas, welche aber nicht soo berauschend ist, so dass wir noch ein bisschen durch die Stadt schlaendern und lokales Fastfood testen. Am naechsten Tag treffe ich mich nochmal mit Iliona und Masha um auch noch die letzten Sites zu erkunden und ausserdem Kaffe und Kuchen zu geniessen. Wir kaufen ausserdem endlich ein Handy fuer mich, welches mit einer russischen Simkarte funktioniert. (Das war laengst ueberfaellig)

Am naechsten Morgen geht es dann weiter nach Novosibirsk wo ich eine Nacht couchsurfen werde. Novosibirsk finde ich besonders haesslich. Es gibt viel Beton, Sovietarchitektur und Verkehr. Die Hauptstrasse heist wie ueberall Lenina. Es gibt einen Siegespark und einen Ort wo alle heiratenden Paerchen fuer ein Foto hinpilgern. In Novosibirsk ist es die Eisenbahnbruecke der Transsib, der Novosibirsk seine Existenz verdankt.

 Die Nacht schlafe ich nicht besonders viel weil Julia, bei der ich uebernachte, wirklich eine Schnarchmeisterin ist. Sie hatte auch das entsprechende Klangvolumen war aber eigentlich sehr nett und hilfreich. (Wir kaufen die Simkarte fuer das Handy was in Yekat nicht geklappt hat.)  Am naechsten Morgen geht es dann in der frueh los nach Irkutsk. Es ist wie immer ca 24 Stunden Zugfahren. Das mag abschreckend klingen aber fuer mich ist es super. Ich wuenschte fast die Zugfahrten waeren laenger. Es ist wie Meditation. Man kann ohne schlechtes Gewissen schlafen so lange man will, ein bisschen lesen oder einfach nur aus dem Fenster schauen. (Das ist nicht besonders spannend, ganz Russland besteht quasi aus einem grossen Wald aber eben meditativ.)
Mein Zug nach Irkutsk an
irgend einem Bahnhof in
der Pampa.
Ausserdem habe ich mittlerweile rausgefunden wie man die Russen im Zug befreunden kann. Es ist denkbar einfach: Beim Einsteigen wird ja schon klar das man kein Russisch kann, dann setzt man sich in den Zug und wartet einfach 5-8 Stunden. Dabei kommuniziert man moeglichst garnicht,  laechelt nicht und regt sich auch sonst nicht zu viel. Danach ist die neugier so gross geworden, dass der oder diejenige mit den meissten Englischkentnissen im Zug aufgetrieben wird und ganz schuechtern fragt wo man herkommt. 10 minuten spaeter steht meist das halbe Abteil drum rum und der oder die arme auserwaehlte muss alles moegliche uebersetzen. Dann noch ein bisschen warten und laecheln (nicht zu viel) und man bekommt alles moegliche an Essen und anderen Geschenkchen. Am naechsten morgen gehoert man dann nicht selten zur "Familie".
 Hier noch ein Bild von der Zugfahrt nach Irkutsk. Mit dem Jungen und seiner Mama "unterhalte" ich mich ganz gut. Er kommt gerade aus dem Militaerdienst zurueck. Danach hatte er mit seiner Mutter noch ein bisschen Urlaub in Adler gemacht und war nun auf der 6 tage heimfahrt nach Chita. Er will Schauschpieler in Hollywood werden. Daher spart er nun sein Geld fuer eine Englisch Sprachschule in China. ;)

Die 26 Stunden gehen mal wieder viel zu schnell und weiter gehts dann mit Irkutsk!

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