Samstag, 6. August 2011

Daytrip Tarusa und Polenov Estate

Hallo,

entschuldigt die lange Abwesenheit, aber ich hatte zu reisen!
In Moskau habe ich Samstag abend spontan entschlossen an einem Trip nach Tarusa teilzunehmen von dem mir Nastia erzaehlt hatte. Gesagt getan und am naechsten Tag um 7.30 morgens schaffe ich es gerade noch rechtzeitig die gruppe am meeting in der Ubahn zu erreichen. Von dort aus geht es erstmal 2 stunden mit dem Zug und dann noch einmal 40 minuten mit einem solchen Bus weiter bis nach Tarusa irgendwo im nirgendwo.


Tarusa ist wie erwartet ein kleines Kaff. Grund fuer den Besuch ist die nette Dame dort. Sie heisst Marina Zwetayeva und hat wohl mal dort gewohnt. Anscheinend eine sehr beruehmte russische Dichterin. Ich hatte noch nie von ihr gehoert und auch die sehr blumigen und ewigen Schwalge unserer Touridame halfen mir nicht, denn es war alles auf russisch. Um der Leserschaft aber ein bisschen russisches Kulturgut zukommen zu lassen, hier ein ins deutsche ubersetztes Gedicht von ihr.
Wie passend: ueber Deutschland!



Ты миру отдана на травлю,
И счета нет твоим врагам,
Ну, как же я тебя оставлю?
Ну, как же я тебя предам?

И где возьму благоразумье:
«За око—око, кровь—за кровь»,
Германия—мое безумье!
Германия—моя любовь!

Ну, как же я тебя отвергну,
Мой столь гонимый Vaterland*
Где все еще по Кенигсбергу
Проходит узколицый Кант,

Где Фауста нового лелея
В другом забытом городке—
Geheimrath Goethe** по аллее
Проходит с тросточкой в руке.

Ну, как же я тебя покину,
Моя германская звезда,
Когда любить наполовину
Я не научена, — когда, —

— От песенок твоих в восторге —
Не слышу лейтенантских шпор,
Когда мне свят святой Георгий
Во Фрейбурге, на Schwabenthor***.

Когда меня не душит злоба
На Кайзера взлетевший ус,
Когда в влюбленности до гроба
Тебе, Германия, клянусь.

Нет ни волшебней, ни премудрей
Тебя, благоуханный край,
Где чешет золотые кудри
Над вечным Рейном—Лорелей.


An Deutschland

Germanien, alle Völker hassen
Dich jetzt und hetzen gegen dich.
Ich aber will dich nie verlassen.
Verraten gar - wie könnte ich?

Nie war dies meine Überzeugung,
Dies: Aug um Auge, Zahn um Zahn,
Germanien, meine tiefste Neigung!
Germanien, ach, mein edler  Wahn!

Ich halte nicht zu deinen Schergen,
Mein arg gehetztes Vaterland,
Wo immer noch der Königsberger
Spaziert: der schmalgesicht'ge Kant,

Und Goethe wandelt durch Alleen
- Sein Städtchen ist kaum mehr bekannt -
Er sinnt, lässt seinen Faust entstehen,
Hält den Spazierstock in der Hand.

Wie könnte ich mich von dir wenden,
Gernmanien, mein lichter Stern,
Denn meine Liebe nicht verschwenden,
Halb Lieben hab ich nicht gelernt!

Erfüllt von deinen ew'gen Liedern
Hab ich für Sporenklirrn kein Ohr.
Mein Heil'ger sticht den Drachen nieder
In Freiburg an dem Schwabenthor.

Nie werde ich vor Hass erbeben,
Weil Wilhelms Schnurrbart aufwärts zackt.
Verliebt in dich, solang ich lebe,
Schwör ich dir ew'gen Treuepakt.

Nein, weiser, magischer und tiefer
Ist keins, du reich beschenktes Land,
Wo Loreley von hohem Schiefer
Die Schiffer schlägt in ihren Bann.

1. Dezember 1914





Ansonstens geht es mir erstmal nicht so gut. Weil der vorherige Abend recht lange war habe ich kaum geschlafen. Ausserdem ging es extrem frueh los und ich hatte nur Zeit mir am Bahnhof schnell ein kleines Baguett zu kaufen. Dazu ist es im Zug extrem heiss, die sonne brennt rein und es ist stickig und laut. Somit entwickele ich schon im Zug eine ausgewachsene Migraene. Trozdem sind die anderen Leute die mit auf dem Tripp sind alle ganz cool und wir unterhalten uns ueber alles moegliche so das es doch noch ertragbar bleibt. Hier ein paar fotos vom Trip, wer Facebook hat, wird allerdings noch viel mehr dort finden. Ich bin ueberall verlinkt denke ich.


Wir stehen 10 Minuten vor diesem Tor und ich bin nicht der einzige der unsrer Touridame nicht zuhoert ;) 

Wir nehmen ein Boot und fahren zu einer Residenz eines Gaaaanz beruehmten russischen Malers: Polenov

Auf dem Schiff ist es recht heiss und ich unterhalte mich mit katja die fuer die europaische Botschaft in Moskau arbeitet.

Snackpause!


Mit Olga einer Englischlehrerin verstehe ich mich besonders gut. Auch geht es mir am Nachmittag dann wirklich nicht mehr so gut. Olga merkt das und organisiert mir russische kopfschmerztabletten sowie express blini! Sehr nett. Dank so viel kuemmerung geht es dann auch wirklich besser! Ach ja, der Maler hat ganz huebsches gemalt, aber man durfte keine Fotos machen. Haette ich aber eh nicht gemacht wahrscheinlich.
Danach fahren wir mit dem Boot wieder zurueck. ICh nutze die Zeit fuer ein schlaefchen unter deck! Sehr gut. Wir gehen in Tarusa dann in die Dorfpizzaria, nicht besonders gut aber das war mir zu dem Zeitpunkt schnurz. Danach machen Olga, Helder, eine Dame dessen name ich nicht mehr weiss noch einen Spaziergang durch Tarusa und Olga, die immer zu allen sehr aufgeschlossen und unvoreingeommen ist gabelt uns diesen Stadtfuehrer auf!
Der ist wie uebrigens fast alle in dem dorf sturtzbesoffen oder sonstig geistig stark umnebelt. trozdem fuehrt er uns zum angeblichen wohnhaus von fraulein marina. Und das fuer nur 1 euro 20. Schnaeppchen. Danach geht es wieder mit Bus und Zug heim. Im Zug hat helder ploetzlich origamipapier dabei und er ueberrascht uns wirklich mit sehr vielen schoenen figuerchen. hier ein herz mit einem pfeil dadurch. alles aus einem papier gefaltet!


Nachher gehen ein paar von uns noch in einen Park in dem es sehr schoen beleuchtete Fontaenen gibt und auch Musik und so.. Ganz huebsch. ICh verabrede mich mit Olga und einem Spanischen Paerchen fuer den naechsten Tag und gehe schlafen!



Zugegebenermassen habe ich den Trip etwas gekuerzt gerade. aber ich bin schon in Irkutsk und schreibe noch ueber Moskau. Irgendwo muss man halt kompromisse machen. Ausserdem will ich jetzt in die Kneipe.
In Moskau ist auch nicht mehr viel passiert. Wir waren im Park  und haben geschwatzt am naechsten Tag ging es dann los nach Perm. Es gibt schon noch sehr viel zu erzaehlen uber meine Eindruecke besonders die Mentalitat der Russen in den verschiedenen Staedten und kleinere Eindruecke aber das in den Blog mit unterzubringen verlangt von mir mehr Zeit und aufwand als ich momentan im Stande und bereit bin zu investieren. Ich schlage vor mich naechstes Jahr auf ein Bier einzuladen!

Beste Gruesse

Sven

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